Sonntag, 10. April 2011

[Rezension] ► Robert Masello - Eisiges Blut



Eisiges BlutOriginalitel: Blood and Ice
Erscheinungsjahr: 2009 (Fischer)
Preis: 8,95€ (Taschenbuch)
Seiten: 640
Reihe: -
Erster Satz "Sinclair beugte sich über Eleanor, die auf der hölzernen Pritsche lag."
Klapptext

Nach einem schweren Schicksalsschlag übernimmt der Journalist Michael Wilde einen Auftrag, der ihn in die Antarktis führt. In der frostigen Einsamkeit hofft er Abstand zur Vergangenheit zu finden. Doch in die rationale Welt der Polarforscher bricht urplötzlich das Dunkle und Irrationale ein. Bei einem Tauchgang entdeckt Michael Wilde die beiden Körper eines Mannes und einer Frau - aneinandergekettet und perfekt konserviert in hundertfünfzig Jahre altem Gletschereis. Bei der Suche nach dem Geheimnis des versunkenen Paares wird Micheal Zeuge eines Wunders- oder eines Alptraums: Nicht alle Toten sind für immer tot...

Rezension

Mich konnte das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Der Anfang hat mir zwar noch recht gut gefallen, aber dann hat es der Autor meiner Meinung nach nicht geschafft, etwas Fahrt in das Geschehen zu bringen. Und das habe ich unter der Rubrik "Thriller" einfach erwartet. Es hätte ja kein Feuerwerk an Action und Intrigen sein müssen, aber einfach etwas mehr als das, was mir hier geboten wurde .

Aber auch ganz abgesehen davon, dass das für mich alles, aber kein Thriller war, bin ich etwas enttäuscht. Es waren tolle Ansätze dabei und die Grundidee hat mir sehr gut gefallen. Aber irgendwie hat mir eine richtige Verbindung zu den Charakteren gefehlt. Mit Michael als Hauptperson konnte ich mich nicht anfreunden und von der großangekündigten "Veränderung seines Lebens" hatte ich mir etwas weniger Klischeehaftes vorgestellt. Ich fand die Idee toll, dass ein Mensch, der in seinem gewohnten Umfeld wirklich am Ende ist, ans wortwörtliche Ende der Welt fährt und dort dann... Ja, was? Zu sich selbst findet? Das hatte ich mir erhofft und teilweise wurde das auch wirklich toll umgesetzt. Gerade die Szenen mit dem Eisvogel Ollie waren wunderschön! Aber irgendwie hat Michael sich nicht weiterentwickelt und dieses ewige Auf-der-Stelle-Treten war irgendwann nur noch ermüdend.
Auch die Geschichte von Sinclair und Eleanor, die ja anfangs recht ausführlich beschrieben wurde, hat sich dann irgendwie im Sand verloren. Und um das noch zu toppen trifft Michael (ohne das Spoiler-Segel setzen zu wollen) am Ende eine Entscheidung, die für mich absolut nicht nachvollziehbar war. Da wurde ein großzügiges Kilo Klischee gepackt und auf ein paar unschuldige Buchseiten gepresst   .

Aber bei all der Kritik (in die ich mich, ich gestehe, immer wieder gerne hineinsteigere), soo schlecht war das Buch dann auch wieder nicht  . Sehr gut gefallen haben mir die Nebencharaktere und überhaupt der ganze Handlungsstrang um die Forschungsstation im Eis. Die wissenschaftlichen Erklärungen waren zwar teilweise etwas zu ausführlich, aber sehr interessant und definitiv mal etwas Anderes. Außerdem hat der Autor einen sehr angenehmen, gut zu lesenden Schreibstil.

Fazit

Alles in allem eine nette Geschichte für Zwischendurch. Man sollte sich aber von vornherein darüber im Klaren sein, dass die Bezeichnung Thriller hier einfach falsche Erwartungen weckt.

Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥♥

3. März 2010


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