Sonntag, 17. April 2011

[Rezension] ► James Patterson - Im Affekt



Im AffektOriginaltitel: The Quickie
Erscheinungsjahr: 2008 (Goldmann)
Preis: 8,95€ (Taschenbuch)
Seiten: 336
Reihe: -
Erster Satz: "Es war wirklich eine tolle Idee - jedenfalls redete ich mir das ein -, Paul in seinem Büro in der Pearl Street zum Mittagessen zu überraschen."
Klapptext

Als Lauren Stillwell, Detective bei der New Yorker Polizei, durch Zufall erfährt, dass ihr Mann sie betrügt, will sie Gleiches mit Gleichem vergelten. Aber ihr Rendezvous mit ihrem Kollegen Scott Thayer endet auf brutale Weise: Lauren wird am Fenster Zeuge, wie Scott auf der Straße zusammengeschlagen und entführt wird. Der Täter ist niemand anderes als ihr Mann Paul. Voller Panik beseitigt Lauren alle Spuren. Kurz darauf wird sie zu einem Tatort gerufen; das Mordopfer ist wie befürchtet Scott- und Lauren wird mit den Ermittlungen betraut.

Rezension

Was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat, war der Schreibstil, der zusammen mit den knappen Kapiteln ein sehr hohes Lesetempo geschaffen hat. Ich würde ihn nicht unbedingt als sonderlich anspruchsvoll bezeichnen, aber er fesselt und besticht durch einen durchweg humorvollen, oft sehr ironichen Unterton. So hat es mir einfach nur Spaß gemacht Leben, Lieben und Leiden von Super-Detective Stillwell zu verfolgen.
Ob es das sonst nicht getan hätte? Ganz klar: nein . Ich habe erst recht spät festgestellt, dass James Patterson hier nicht alleiniger Autor war. Wie viel von ihm hier wirklich drinsteckt, das würde mich sehr interessieren . Entweder man hat ihn größtenteils außen vor gelassen, oder er hatte nicht gerade seine beste künstlerische Phase. Denn auch wenn das Buch wirklich gut geschrieben ist, der Inhalt konnte mich leider nicht überzeugen. Dazu ist die Handlung einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Die Wendungen, die die Geschichte nimmt, sind zwar reißerisch, aber leider ebenso sinnfrei. Und in ihrer Masse wirken sie irgendwann nur noch aufgesetzt. Die Hälfte davon hätte mit ein bisschen mehr Mühe vielleicht einen guten Plot abgegeben. Aber hier wollte man immer, wenn eigentlich das Ende gepasst hätte, noch einmal einen drauf setzen. Dadurch wurde das Buch in seiner gewollten Unvorhersehbarkeit nicht nur ziemlich durchschaubar, sondern vor allem unglaubwürdig. Und dann hat der Plot auch noch durch eine Verkettung von unzähligen Klischees in einem platten Finale mit hohem Augenverdreh-Faktor geeendet .
Auch der Hauptcharakter Laurell "Superwoman" Stillwell, der wir (leider) überall hin folgen, konnte mich nicht für sich gewinnen. Für mich war sie leider die typische Mary Sue und dementsprechend unsympathisch. Außerdem hat sie definitiv zu oft ohne Sinn und Verstand gehandelt, als dass die Rolle der Überflieger-Polizistin zu ihr gepasst hätte. Da blieb mir oft nur noch ungläubiges Kopfschütteln.

Fazit

Ich habe das Buch in kürzester Zeit beendet, aber an qualitätsbedingtem Suchtfaktor lag das nicht. Es ist eine ganz nette (nicht unbedingt ernst zu nehmende) Lektüre, die aber leider meinen Erwartungen an den Namen "James Patterson" absolut nicht gerecht wurde.

Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥♥

 30. Januar 2011


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