Sonntag, 10. April 2011

[Rezension] ► Sarah Lukas - Der Kuss des Engels



Der Kuss des EngelsOriginaltitel: Der Kuss des Engels
Erscheinungsjahr: 2010 (Piper)
Preis: 19,95€ (Hardcover)
Seiten: 416
Reihe: Sophie&Rafael #1

Erster Satz: "Der klapprige alte Jeep rumpelte über die Schlaglöcher und warf Rafael auf dem Sitz herum wie auf einem bockenden Pferd."

Klapptext

Manchmal zerplatzen Träume wie Seifenblasen: Sophie glaubt, sie habe eine glückliche Zukunft mit ihrem Verlobten Rafael vor sich - bis zu dem verhängnisvollen Tag, an dem er stirbt. Die junge Frau steht vor dem Nichts. In Paris sucht sie das Vergessen, doch ein Leben ohne ihn hat für sie keinen Wert. Dann erblickt sie am Ufer der Seine eine Gestalt, die Rafael zum Verwechseln ähnlich sieht. Sophie ist überzeugt, dass er zurückgekehrt ist, doch der Fremde erinnert sich nicht an sie. Und bevor Sophie begreift, worauf sie sich einlässt, schweben sie beide in großer Gefahr. Denn er ist ein gefallener Engel, dem eine ganz besondere Mission auf der Erde zuteil wird. Und er kann sie nur mit Sophies Hilfe erfüllen...

Rezension

Mich hatte hier der Klapptext neugierig gemacht und (ich gebe es ja zu) ich konnte dem wunderschönen Cover einfach nicht widerstehen. Leider hat die "Guck mal, das sieht bestimmt super im Regal aus!"-Strategie wieder einmal versagt. Wäre ja auch zu einfach gewesen .

Was mir gefallen hat, das war der Schreibstil der Autorin. Sie hat es wirklich geschafft, mich in ihre Welt zu ziehen! Frau Lukas schreibt nicht nur anschaulich und gefühlvoll, sie haucht auch wirklich Leben in die Umgebung ein, in der sich ihre Protagonisten bewegen. So hat sich das Buch für mich sehr flüssig und kurzweilig lesen lassen und hatte einfach dieses gewisse "Paris, je t´aime"-Flair. Zumindest wenn die Autorin nicht gerade zeigt, wie gut sie für ihr Buch recherchiert hat und welche tausend-und-eine Straßen/Plätze/Brunnen/Gassen/Regenpfütze sie in Paris kennt .

Das war es dann aber leider auch schon. Ich könnte einiges mehr aufzählen, aber im Wesentlichen haben mich drei Dinge gestört: fehlender roter Faden, die Hauptperson Sophie und das Ende. Hier wurden so unglaublich viele gute Ideen gegen die Wand gefahren, es ist zum Davonhüpfen! Man könnte meinen, Frau Lukas wären immer wieder neue tolle Einfälle gekommen, die sie (Memoblock ist für Anfänger) sofort einbauen musste. Dass dabei dann irgendwie Zeit und Muße gefehlt haben, das Ganze zu Ende zu denken, scheint niemanden sonderlich gestört zu haben. Entweder wird eine Idee (die als die Wende eingeführt wurde) überhaupt nicht mehr aufgegriffen, oder irgendwie lieb- und einfallslos abgehakt.
Punkt zwei: Sophie. Selten hat mich eine Hauptdarstellerin derartig genervt. Hätte man keine Altersangabe gehabt, sie würde locker als Teenager durchgehen. Von der "Kann ich den umtauschen?"-Sorte. Und was Selbstmitleid angeht, ist die von Edward verlassene Bella blutige Anfängerin. (Wer "New Moon" kennt, zittert jetzt hoffentlich vor Entsetzen.) Sie wirft sich hier stark 400 Seiten lang wieder und wieder (und wieder und wieder) von einer haarsträubenden Situation in die nächste. Der männliche Gegenpart (der "Rafael" für mich um Längen schlägt), Jean, hat zwar sein Bestes versucht, aber den Plot konnte auch er nicht mehr retten.
Und das Ende vom Lied? Das ging bei mir in die Richtung von "Häh, das war es jetzt ?!"

Fazit

Ich brauche nicht immer die ganz große Action, super-findige Wendungen und die fesselndste Liebesgeschichte. Aber ein Buch sollte zumindest versuchen, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Und das war hier leider nicht der Fall.

Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥♥

21. November 2010


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