Ich wusste ja, dass Ebay grausam sein kann. Eine Millisekunde vor Angebotsende um zwei Cent überboten werden, nach dem Bieten den Zusatz "Andere Ausgabe als abgebildet" entdecken oder einfach von der Internetverbindungen boykottiert werden: die Möglichkeiten, mich an den Rande des Nervenzusammenbruchs zu bringen, sind nahezu grenzenlos. Aber angesichts der Erfolge, die mein innerer Schnäppchen-Frosch da schon hatte, sind das durchaus akzeptable Restrisiken.
Die Tage allerdings wurde ich völlig unvorbereitet schwerst verwundet. Ich bin seit einiger Zeit auf der Jagd nach dem ersten Teil der Panem-Trilogie. Die Zustandsbeschreibungen reichten dabei von "neuwertig" über "sehr gut" bis zu "top" und ähnlichem. So weit also die üblichen Verdächtigen. Aber von was musste ich dann lesen? Von Textmarkern! Ist das denn zu fassen?! Man möge mir bitte erklären, was bei allen Teichgöttern neonfarbene Streifen auf den Seiten eines wunderschönen, aber leider völlig wehrlosen Hardcover zu suchen haben
! Ich mag vielleicht etwas eigen sein, was den Zustand von Büchern angeht. Aber Textmarker!Einziger Kommentar dieses
Nein. Überhaupt nicht. Ich schütte auch gerne pinken Lack über meinen nicht vorhandenen schwarzen Porsche und zucke nur mit den Schultern, weil das ja fast nicht auffällt
.Liebe Kinder: auch Schullektüre kann pfleglich behandelt werden! Bei Pflichtlektüre für Abi und Co. oder 3€-Reclam-Heftchen, okay. Aber doch nicht bei einer (wunderschönen) gebundenen Ausgabe für 17,90€! Da weint mein Bücherherz
.Und für alle, die das Ende der Auktions-Geschichte interessiert: ich war noch nie so froh, überboten worden zu sein. Denn besagten Zusatz hatte ich natürlich erst nach dem Bieten entdeckt. Aber offenbar scheine ich entweder nicht die Einzige mit Leseproblemen gewesen zu sein, oder das stört viele wirklich nicht. Denn das Buch kam (trotz horrender Versandkosten von knapp 5€) in etwa für den gleichen Preis unter den virtuellen Hammer, wie als neuwertig gekennzeichnete Ware.
Verrückte Welt.
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