Donnerstag, 13. Oktober 2011

[Rezension] ► Helen Fielding - Bridget Jones: Schokolade zum Frühstück



Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück. SonderausgabeOriginaltitel: Bridget Jone´s Diary
Erscheinungsjahr: 2001 (Goldmann)
Preis: 8,00€ (Taschenbuch)
Seiten: 352
Reihe: Bridget Jones #1
Erster Satz: "Uäh."
Klapptext

Bridget Jones ist Anfang Dreißig, lebt allein und ist fest entschlossen, ihr Leben radikal umzukrempeln: Sie wird das Rauchen aufgeben, abnehmen, den Mann fürs Leben und ihre innere Ausgeglichenheit finden. Dass Bridget diese Ziele knapp verfehlt, liegt an ihren Freunden, Eltern und anderen Feinden, die Bridgets Ego versehentlich oder systematisch in den Staub treten. Da ist zum Beispiel der gut gemeinte Versuch ihrer Mutter, Bridget mit Marc Darcy zu verkuppeln, der Socken mit aufgestickten Hummeln und Pullis mit Rautenmuster trägt. Gegen Daniel, Bridgets gutaussehenden Boss, hat der artige Mark allerdings keine Chance. Natürlich liegt wenig Segen auf einer Affäre mit dem Chef, doch zum Glück kann Bridget in Krisenzeiten immer auf Jude und Shazzer zählen, ihre Busenfreundinnen. Wenn sich das Trio trifft, um die Bindungsunfähigkeit von Jeremy oder Richard dem Gemeinen zu analysieren und dazu der Wein in Strömen fließt, sind die Niederlagen des Tages fast vergessen. Falls nicht, kann sich Bridget immer noch bei dem gutmütigen Tom ausweinen, der sie schon deshalb so gut versteht, weil er selbst dauernd Männerprobleme hat...

Rezension

Dieses Buch ging mir wie so viele andere bei meinem jährlichen Lieblingsbücherflohmarkt ins Netz und auf das Lesen hatte ich mich alleine schon deshalb gefreut, weil ich den Film dazu unheimlich witzig fand. Aber während mich eigentlich eher die Verfilmungen enttäuschen, war hier leider das Gegenteil der Fall.
Dabei verspricht der Klapptext einiges: eine sympathische Protagonistin, eine witzige Story und jede Menge Humor. Davon ist mir beim Lesen aber leider nur wenig begegnet. Angefangen hat das mit Bridget Jones selbst, mit der ich leider überhaupt nicht warm wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass Frau Fielding ihren Charakter nach der Strategie "Sind wir nicht alle ein bisschen Bridget?" entworfen hat. Dabei wollte sie aber derart auf Nummer sicher gehen, dass sie ihr wirklich jede "typisch weibliche" Macke verpasst hat, die ihr in den Sinn gekommen ist. Aber wie soll ich eine Frau ernst nehmen, die sich mit 66,4kg als Fettberg bezeichnet und trotzdem im knappen Lack-Mini zur Arbeit geht? Also habe ich versucht, sie als das zu nehmen, was sie vielleicht auch sein sollte: übertrieben, überzeichnet und witzig. Leider wollte auch dieser Funke nicht überspringen. Ob es an der Übersetzung liegt, oder Frau Fielding wirklich so schreibt, weiß ich nicht. Aber mir war ihr Stil viel zu gekünstelt und hat bei Bridget jeden im Ansatz vielleicht noch vorhandenen Reiz im Keim erstickt. In ihrem (vergeblichen) Bemühen für Lacher zu sorgen, hat die Autorin es meiner Meinung nach versäumt, erst einmal für ein stabiles Grundgerüst zu sorgen: die Charaktere sind allesamt flach, eine Story ist praktisch nicht vorhanden und wenn Bridget nicht gerade Zigaretten oder Kalorien zählt, suhlt sie sich in Selbstmitleid. Was im Film großartig funktioniert, ging hier für mich leider komplett schief. Hier verzaubert keine Renée Zellweger, hier gibt es nur Bridget und die trägt die Geschichte leider nicht. Oder viel mehr trägt sie die Ansammlung von nur selten zusammenhängenden Szenen nicht. Etwas ist ausgereizt oder entwickelt sich nicht richtig weiter? Kein Problem! Schreiben wir einfach ohne Übergang über etwas völlig Anderes und ignorieren gekonnt, dass es da eigentlich noch ein paar lose Fäden gibt. So konnten mich leider weder Handlung, noch Charaktere überzeugen. Dass ich die meisten Lacher beim Lesen des Klapptextes hatte, dürfte bezeichnend sein...
Wem die Person Bridget und der Stil liegen, der könnte an diesem Buch durchaus Gefallen finden. Bei mir war das leider nicht der Fall und von sehr spärlich gestreutem Witz abgesehen, war das Ganze eine rießige Enttäuschung.

Fazit

Kompliment an Renée Zellweger und das Filmteam, die aus 352 Seiten seichter Lesequal beste Unterhaltung gemacht haben.

Inhalt: || Atmosphäre: ♥♥♥♥ || Charaktere:
Sprache: || Aufmachung: ♥♥♥♥
Lesespaß:
13. Oktober 2011


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