Dienstag, 16. Juli 2013

[Stöckchen] ► 8 Dinge über mich & ...Ebooks!



Es ist schon etwas her, dass mir die liebe Melanie aus den Books for all Eternity-Gewässern ein Stöckchen zugeworfen hat. Und all zu bald beschwere ich mich bestimmt nicht mehr über 0815-Tags, die nur dem "Gib mal bitte an xyz andere Blogs weiter"-Kettentag-Werbezweck dienen. Denn ihres hat den amphibischen Gehirnzellen zwar letztendlich dann doch jede Menge Spaß gemacht, sie aber auch gehörig entstaubt. Ein bisschen Teichtalk zum Thema "Ich & Ebooks" sollte es nämlich sein. Eiskalt erwischt hat sie mich bekennende Papier-Only-Leserin da und es war gar nicht so einfach, neben dem ersten "Nein danke, für mich nicht!" noch sieben weitere Quaks zu finden. Aber man tut was man kann, in diesem Sinne: Teichconnection proudly presents...

Kermit & die Ebooks in acht Akten!

Ebooks...


... wird es hier keine geben, solange kein globales Waldsterben einsetzt oder meine schwäbische Seele bei kostenlos-Aktionen doch noch schwach wird.
Nein, das ist kein stupides "Menno, will aber nicht!" ... Okay, ein winzig kleines bisschen vielleicht. Aber zu meiner Verteidigung: Ich habe wirklich darüber nachgedacht, die Teichlandschaft um ein Online-Becken zu erweitern. Nicht nur, weil sich ein Kindle bestimmt ganz wunderbar bei meinen buchigen Accessoires einreihen würde, sondern auch weil ich schon diverse Rezi-Anfragen im PDF&Co-Format bekommen habe. Aber mal ganz davon abgesehen, dass ich den SuB-Abbau dann auch gleich zum Teichteufel schicken kann, wenn ich nicht einmal mehr sehe, was so vor sich hindümpelt- ich kann mich mit dem Gedanken "Nur gucken, nicht anfassen!" einfach nicht anfreunden.

... kann man nicht fühlen, herzen, beschnuppern, streicheln oder umblättern.
Tatsache! Daran ist es bisher gescheitert, scheitert es im Moment und wird es auch in Zukunft scheitern. "Steht doch aber dasselbe drin!", sagt manch einer? "Na und?!", sage ich! Ich liebe das Gefühl von Seiten zwischen meinen Fingern und lechze geradezu danach, regelmäßig einen Buchdeckel zu befühlen oder Seiten umzublättern. Irre? Jap. Aber sind wir nicht alle ein bisschen Bluna Buch?

... sehen im Regal nicht so toll bzw. eben überhaupt nicht aus.
Umso besser, sollte manch einer meinen, wenn er meine mit Regalen und anderen Schlafplätzen für meine Schätzchen zugepflasterten Regale betrachtet. Inzwischen gibt es keinen Platz mehr für Bilder, der Kleiderschrank lässt sich nur noch zur Hälfte öffnen und all zu energiegeladen sollte ich auf der Wandseite meines Bettes nicht aufstehen. Aber stellt auch das vor: Ihr öffnet die Zimmertür und ÜBERALL Bücher! So nahe ans Paradies komme ich mit Ebooks nicht.  

... lassen mich darüber nachdenken, wofür ich beim Buch eigentlich bezahle.
Je nach Buch liegen die Preise für mich überraschend nahe beieinander und ich frage mich, wohin meine Kröten eigentlich wandern, wenn ich sie für ein Buch ausgebe. "Geistiges Eigentum" zählt, mag manch einer sagen und das würde es rechtfertigen, für eine digitale Version ausgiebig hinzublättern. Aber es ist ja nicht so, als ob das Geld beim Autor selbst ankommen würde. Ich wage zu behaupten, dass es die Verlage sind, die damit ihr Schiffchen ins Trockene bringen und damit bleibt für mich offen, wieso ich für den "Convert to PDF"-Klick fast so viel bezahlen soll, wie für gedruckte Bücher, die ja auch noch versendet und von ebenfalls ihre Frische verdienenden Menschen verkauft werden müssen.
EDIT: Dank Sandra habe ich meine Antwort auf diese Frage bekommen. Lest euch also statt meines leicht ironischen Gequakes lieber den ersten Kommentar zu diesem Post durch, sehr informativ!

... machen mich zum bekennenden Umweltsünder.
Ja, schuldig im Sinne der Anklage. Aber an alle Moral-Keulen-Schwinger: Was tragt ihr denn heute? EIne Jeans vielleicht und ein T-Shirt? Made in wo? Und den ein oder anderen Softdrink haben wir uns dieses Jahr auch schon genehmigt? Böse, böse... Nein, Scherz beiseite. Ich wage es zu bezweifeln, dass unser Planet am Buchdruck zu Grunde gehen wird. Ebooks kosten kein Papier, das stimmt. Aber rechnet mal durch, was die Produktion eines einzigen Readers an Ressourcen verschluckt. Für mich kein Argument. Da paddle ich lieber weiter mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln zur Uni.

... als Chance oder ein Ende der Qualität durch Selbstvermarktung?
Da kann ich leider nur aus dritter Hand plaudern, da ich das ohne ein einziges Ebook in meiner Lesefroschkarriere schlecht beurteilen kann. Aber an machen Erfolgsgeschichten kommt man ja kaum vorbei, um mit "Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch nur eine zu nennen. Und hat die "Fifty Shades"-Reihe nicht auch als Ebook ihren Anfang genommen? Lange Rede, kurzer Quak: Ebooks sind definitiv eine Chance für Autoren, die keinen Verlag gefunden haben. Aber und - sorry - dickes Aber: Es hat auch Nachteile, wenn jeder sein Buch selbst veröffentlichen kann. Nicht nur, weil da viel Suboptimales auf den Markt kommt, sondern auch weil man als Leser dieser gigantischen Schwemme nur (zu) wenig Zeit entgegenzusetzen hat. 

... und die Weltherrschaft? 
Schon jetzt gibt es vieles nur noch im E-Style. Muss ich mich also bald zu Hamsterkäufen aufmachen, weil die gedruckten Bücher nach und nach verschwinden werden? Ich denke - und hoffe !! - nicht. Vielmehr ist es wohl auch teilweise so, dass es einige der "E-Only"-Books wie z.B. Kurzgeschichten sonst vielleicht gar nicht ans Veröffentlichungs-Ufer geschafft hätten. Aber eine Welt ohne gedruckte Bücher, das kann und will ich mir nicht vorstellen.

... für Ebookfreunde, Bücher für mich. Quak und Schluss.



Mission completed und als kleine Belohnung darf das Stöckchen von mir mit neuer Frage an zwei Freiwillige Blogger weitergeworfen werden *hrhrhr* Mich würde aus Nightingale´s Büchernest von Sandy und Anjas Bücherblog ein bisschen Geplauder zum Thema "8 Dinge über mich &... Lesemacken!" interessieren. Vielleicht habt ihr ja Lust und Zeit!


9 Kommentare:

  1. Hallihallo :)
    Zum Thema Kosten bei E-Books. Ein Beispiel: Nehmen wir an, ein Printbuch (HC) kostet 14,99 € brutto, der Autor hat kein Vorabhonorar bekommen. Die Auflage beträgt ca. 8000 Exemplare, die aber nicht alle verkauft werden.
    In unserem Fall bekommt der Autor bloß 7% pro verkauftem Buch - vom Nettoladenpreis, also von 13,08€ Netto etwa 91 Cent.
    Bleiben 12,17€ für den Verlag. Bei diesem Printbuch fallen für Druck&Papier&Bindung ca. 3,50€ an. Das Cover bei diesem Buch ist eingekauft, pro Buch sind 0,70€ einzurechnen. Bleiben pro Buch 7,97€ für den Verlag. Da aber ja nicht zum Vollpreis verkauft wird, sondern mit Rabatt an Buchhändler, bei diesem Buch sind es 40%, bleiben 0,12€ über. Von diesem 12Cent müssen Gehälter und Strom und Mieten etc. bezahlte werden.

    Beim E-Book fallen 3,50€ weg. Also hat der Verlag 3,52€. Und vmtl auch nicht, weil bei der Digitalisierung auch Kosten auftreten.
    Wer jetzt sagt, davon wird man reich, ist echt blind.

    Das sieht jetzt total lächerlich aus, aber es gibt echt viele Bücher, die gerade so produziert werden. In einer Nachauflage fallen vllt. Kosten weg, dadurch verdient der Verlag mehr. Das ist jetzt kein Beispiel von meinem Arbeitgeber, sondern ein beispielhaftes Buch, das ich mir ausgedacht habe. Es ist aber realistisch. Natürlich versuchen die Verlage, etwas mehr als 12 Cent pro Buch zu verdienen. Im Idealfall werden Fixkosten gedeckt und es bleibt Gewinn über.

    Wenn du ein E-Book kaufst, ist es also kein Geld, dass sich jemand in die Tasche steckt, sondern eine Erleichterung. Bei 1000 verkauften digitalen Büchern ist vllt. ein Monat mehr Existenz gesichert.

    Entschuldige die weite Ausführung, aber mir geht das so auf den Keks, dass E-Books als so einfaches Produkt angesehen werden, da musste ich mal ausführlich werden... Bis auf die Druckkosten fallen alle anderen Kosten auch an! Sogar Buchhandelskosten, weil kaum ein Verlag es sich leisten kann, das E-Book über eine eigene Plattform zu vertreiben. Auch Amazon will Geld dafür haben, dass man das E-Book für den Kindle kaufen kann!

    So, Meinung gesagt :)

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    1. Und schon hatte es etwas Gutes, dass ich den Post endlich mal veröffentlicht habe: Vielen Dank für deinen ausführlichen und informativen Kommentar :)

      Ich muss zugeben, ich kenne mich mit der Materie nicht gut aus. Man sitzt halt als Kunde da und macht so seine Gedankenspielchen und wenn man nicht weiß, wo die eigentlichen Kosten versteckt sind, dann kommen Milchfroschrechnungen wie meine heraus. Deshalb habe ich im Post auch gleich mal auf deinen Kommentar verwiesen, weil ich denke ich nicht die Einzige bin, die sich diese Frage schon gestellt (und falsch beantwortet) hat.

      Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass vom Verkaufspreis so wenig bei Verlag&/Autor ankommt! Ich sehe nur die (aus meiner Sicht) teilweise recht großzügig bemessenen Preise und denke mir dann eben, da "muss" doch genug übrig bleiben. Falsch gedacht :O Ich werde die Zahlen auf alle Fälle im Hintergrund behalten und mich in Zukunft zumindest mit dem Preis-Argument beim Ebook zurückhalten :)

      Meinung begeistert gehört :) Nochmals vielen, vielen Dank für deinen Kommentar!

      Liebe Grüße,
      Kermit

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    2. Sandra hat natürlich vollkommen recht, was das Thema angeht, aber: heilige Scheiße, was ist das denn für eine Kraut und Rüben Rechnung? Sorry, da stimmt ja nix! Der Nettoladenpreis liegt bei einem 14,99 € Titel bei 14,01 €. Und 40% von 7,97 € sind definitiv nicht 7,85 €.

      Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollten die 12 Cent eigentlich 5,30 € sein. Das ist aber für die angesprochenen Kosten wie Gehälter etc. natürlich immer noch nicht viel.

      Danke fürs Taggen. Ich setz mich demnächst mal dran :)

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    3. Hey Anja,
      Mathe war noch nie meine Stärke XD Zwischendurch hab ich glaub ich sogar mit 19% gerechnet, aber das sollte ja alles auch nur beispielhaft aussehen und mal so grob die Zahlen verdeutlichen. Das ist garantiert in der Wirklichkeit noch anders, weil viel viel mehr Faktoren da reinspielen können (Werbekosten werden häufig ja als externer Posten gerechnet).
      Den Kommentar habe ich wütend und aufgebracht im Büro geschrieben, während mein Kollege mir durch Zwischenrufe Infos gegeben hat ;)
      Die Zahlen also besser ignorieren. Aber die Größenverhältnisse sind eben erschreckend.

      Zum Glück gibt es ja auch Bücher/E-Books, die sich richtig gut verkaufen und wo die Verlage ein faires Honorar bezahlen, weil sie einfach die Arbeit an einer Geschichte auch entlohnen.

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    4. @Anja:
      Und mein Gehirn war wohl in den Sommerferien, als ich die Zahlen gelesen habe *g* Die wurden wohl irgendwie gefiltert und hängen geblieben bin ich bei der Aussage "Wenig bleibt übrig". Peinlich, peinlich xD Naja, immmerhin habe ich mir das Wichtigste gemerkt *pfeif* Man sollte das Bloggen ab einer gewissen Temperatur einfach bleiben lassen ^^

      Ich freu mich drauf!


      @Sandra:
      Ich wollte wirklich dich und auch sonst niemanden aufregen und/oder wütend machen. Ganz ruhig ^^" Aber es ist nun mal so, dass sich Leute außerhalb der Materie oft nicht vorstellen können, was da alles reinspielt. Das ist ja nicht nur bei Büchern so, da kann man über Lebensmittel und Klamotten bis zu wer weiß was noch allem gehen. Und mit "Schiffchen ins Trockene bringen" (man erkenne die Ironie) war auch nicht gemeint, dass sich irgendjemand irgendwas in eine private Tasche steckt, sondern dass beim Autor nicht viel ankommt. Und zumindest damit lag ich ja gar nicht so falsch ;)

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  2. Hey, ich freue mich, dass du trotz des Themas mitgemacht hast! Aber ich war halt auch so neugierig wie du das siehst und vor so, keine Ahnung, zwei Jahren hätte ich deinen Post genauso unterschreiben können. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich zwischendurch gerne mal ebooks lesen würde, geschweige denn einen Reader haben werde ^^ War für mich unvorstellbar und auch jetzt sind für mich gedruckte Bücher noch das Schönste, aber hin und wieder schleichen sich einfach Ebooks sein. Grade bei den Kurzgeschichten, die ich nicht vermissen möchte oder Autoren, die ich nur mal anlesen möchte und wo das Ebook dann ein bisschen günstiger ist und es auch schneller verfügbar ist. Aber ich will dir die ebooks ja jetzt nicht anpreisen ;)

    Und ich muss ja sagen, dass ebooks für mich noch kein Problem in Hinsicht auf den SuB sind. Denn ich zähle sie einfach nicht dazu ;) Sie nehmen keinen Platz weg und da habe ich so gar kein schlechtes Gewissen, wenn sich ebooks ansammeln. Zum Glück. Stell dir vor mich würde auch der ebook-SuB nicht in Ruhe lassen *lach*

    Für mich sind ebooks halt eine schöne Ergänzung, sie könnten aber die gedruckten Bücher nie zur Gänze ersetzen :) und du hast ja auch Recht, es ist auch genug Mist dabei, eben weil jeder selbst veröffentlichen kann.

    Ich danke dir fürs mitmachen - ich habe mich über deine Antworten wirklich sehr gefreut und es war spannend sie zu lesen!
    Viele liebe Grüße, Melli

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    1. Huhu!

      Naja... Als ich dir geschrieben hatte, es könne "etwas" dauern mit dem Weiterwerfen, da hatte ich zugegeben auch beim besten Willen nicht an so eine lange Wartezeit gedacht. Aber ich sollte mich besser kennen, denn was ich einmal aufschiebe, puh ^^" In Stichworten hatte ich dein Stöckchen auch schon recht lange vorbereitet, aber dann kam immer und immer (und immer...) wieder der innere Schweinefrosch dazwischen *pfeif*

      Man kann sie natürlich auch einfach überhaupt nicht zählen *lach* Das widerum wäre natürlich ein Argument FÜR die Ebooks! Wenn man sich das schönreden könnte, dass sie einfach gar nicht zum SuB gezählt werden, dann sollte ich vielleicht doch umsteigen :P

      Ach, was heißt anpreisen ^^ Ebooks selbst haben sicher ihren Reiz und wer weiß, wo es mich diesbezüglich noch hinverschlägt? Wenn ich erst einmal reich genug dafür bin, dass ich es mir leisten kann die gedruckten fürs Regal und die Ebooks für unterwegs zu kaufen, dann rede ich vielleicht ganz anders. Denn in meinem SuB sumpfen einige Bücher, die schlicht zu schwer oder zu schade für den Transport sind und da hat ein Reader natürlich klare Vorteile. Also wer weiß, ob es mir nicht irgendwann wie dir ergeht *g*

      Ich bedanke mich fürs Zuwerfen! Es hat wirklich Spaß gemacht, über den Antworten zu grübeln und ich entschuldige mich nochmal dafür, dass es sooo lange gedauert hat.

      Liebe Grüße vom Fröschlein

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    2. Ach was, du hattest doch gesagt, dass du momentan nicht die Zeit dafür hast und das Stöckchen ist ja nicht schlecht geworden ;) Und ich bin ja selbst so - habe auch wieder eins bekommen, schaff es aber nicht, mich da mal dran zu setzen...

      Und du weißt ja mittlerweile wie gut ich mir Dinge schön reden kann *lach* wenn das bei Buchkauffrei klappt, dann ist das mit ebooks, die nicht in den SuB gehören ja auch kein Problem ;)

      Liebe Grüße, Melli

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    3. Es ist ja nicht so, als ob ich nicht noch mehr als ein Stöckchen auf der Warteliste hätte *pfeif* Aber Recht hast du, schlecht werden sie (Gott sei Dank) nicht.

      Stimmt *g* Auto-Suggestion ist alles! Mittlerweile habe ich mich sogar (fast) selbst davon überzeugt, dass ich meinen SuB IRGENDWANN mal noch auf einen schönen zweistelligen Wert abbauen werde ;o)

      Liebe Grüße,
      Fröschlein

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