Samstag, 21. September 2013

[BuchBlubb] ► Biting The Bullet [EN] (Jennifer Rardin)



Versuchung... 
Rache...
Verhängnis?
♠Dt.: Ein Quantum Blut
♠Verlag: Orbit (2008)
♠Seiten: 336
♠Genre: Urban Fantasy
♠Reihe: Jaz Parks #3 | Spoilergefahr: #1-#2

1st: >> Gunfire boomed in my ears, the seargent crouche next to me yelling with triumph as his target fells. <<
Diese Mission ist nicht unser übliches "Knall sie ab und renn!", sondern ein Undercovereinsatz der besonderen Art. Noch nie waren wir so schwer bewaffnet, noch nie haben wir Unterstützung durch ein anderes Team gebraucht. Aber rachsüchtige Reaver treiben uns in die Enge und ein Seher will Vayls Kräfte, koste es, was es wolle. Also je mehr, desto besser, oder nicht? Ähm- nein. Zumindest nicht, seit Vayl und ich wissen, dass ein Teil unseres Auftrags darin besteht, einen Maulwurf in dieser Einheit aufzustöbern. Und dann ist da auch noch die persönliche Rechnung, die deren Chef mit mir offen hat...




Angeschwemmt... wurde das Buch - wie könnte es auch anders sein - bei einer Schnäppchen-Aktion für englische Bücher. Eines der Stimmchen in meinem Kopf macht mir immer mal wieder Angst, dass die "Jaz Parks"-Bücher hierzulande irgendwann nur noch zu horrenden Preisen erhältlich sein werden und so fiel mir die Wahl nicht schwer.

Abgetaucht... bin ich mit ein paar Anschwimmschwierigkeiten. Aber ich kann der Autorin schlecht vorwerfen, dass sie meine Englischkenntnisse von Anfang an mit Tempo, Wortwitz und Action gefordert hat. Schließlich liebe ich es an Jennifer Rardins Büchern gerade so sehr, dass von der ersten Seite an nicht nur geredet und gekuschelt wird und auch in "Biting the Bullet" geht es gleich - im wahrsten Sinne des Wortes - höllisch zur Sache. Die Autorin hat einfach eine Art zu schreiben und auch wenn ich eigentlich kein Fan solcher Vergleiche bin: James Bond lässt grüßen, was die Kreativität bei Settings und Actionszenen angeht. Aber Frau Rardin zeigt im dritten Band daneben zunehmend, dass sie auch für ernste, bedeutsame Szenen Talent besitzt, und mixt einen tollen Cocktail aus Ernst und Unterhaltung. Geschüttelt, nicht gerührt.


Badegäste... müssen und/oder dürfen in "Biting the Bullet" fast alle Farbe bekennen. In feindlichem Territorium und zusammen auf engstem Raum mit einem misstrauischen fremden Team samt Verräter - und miteinander - geht es hoch her und ich könnte spontan gar nicht sagen, wer mir am besten gefallen hat. Es geht um Schuldgefühle, Versuchungen und um Opfer; um Pokerabende, Freundschaft und Vorbilder. Darum, über sich selbst hinaus zu wachsen und auch darum, irgendwie an Kaugummi zu gelangen. Kurz gesagt: Es geht auch um die Nebencharaktere und besonders das spleenig-paranoide Wissenschaftler-Mäuschen Bergman umgeben von geballtem CIA-Testosteron hat mir unheimlich gut gefallen! Auch Cole, der sich in einem Akt leichter Lebensmüdigkeit nicht von Vayl beeindrucken lässt, wenn es um Jazs Herz geht, findet zunehmend in seine Agentenrolle und es ist hier überraschend ausgerechnet Über-Vamp Vayl, den die Suche nach seinen Söhnen an eine wortwörtlich rote Grenze bringt- und der damit alles riskiert, was sich zwischen ihm und Jaz entwickelt hat. Habe ich erwähnt, dass ich dieses Team liebe?!

Schwimmzüge... beinhalten wieder jede Menge Action, wobei auch einige Kämpfe auf sehr privater Ebene geführt werden und nicht nur Jaz muss sich längst verdrängt geglaubten Geistern aus der Vergangenheit stellen. Denn für ihren jüngsten Einsatz muss sie mit ihrem Bruder kooperieren, dessen Frau sie damals eigenhändig umgebracht hat... Für Schuldgefühle ist zwar eigentlich keine Zeit, während es gilt einen Maulwurf zu identifizieren, eine Zielperson zu eliminieren und herauszufinden, warum die Chef-Etage keinerlei Fragen wünscht. Aber manche Schatten lassen sich nur schwer verdrängen, das könnte auch Vayl zum Verhängnis werden. So verheißungsvoll nämlich manche Chance im Morgenland bei Tageslicht auch zu sein scheint, nachts lauern Angstwesen, Reaver, Nekromanten und vieles mehr. Und ja, dieser bunt gemischte Handlungssalat schmeckt! Denn so unübersichtlich sich das vielleicht anhört, erzählt Frau Rardin tatsächlich eine zusammenhängende Geschichte und die hat es an allen Fronten in sich: Diesseits, jenseits und in der Hölle. Von einer wieder einmal unnötigen Liebesgeschichte um Cassandra abgesehen, bin ich wirklich wunschlos glücklich und es gab da diese eine Szene, die ich wohl gut ein Dutzend Mal gelesen habe. Awh!


Eine großartige Fortsetzung, die ihre Vorgänger vor allem in Sachen Charakterentwicklung und (Familien-)geheimnissen weit hinter sich lässt. Feminine Kick-Ass-Unterhaltung vom Feinsten

Inhalt: ♥♥♥♥♥ || Atmosphäre: ♥♥♥♥ || Charaktere: ♥♥♥♥
Sprache: ♥♥♥♥ || Aufmachung: ♥♥♥♥♥
Lesespaß: ♥♥♥♥♥
21.09.2013


2 Kommentare:

  1. Es ist schon erschreckend wie viel ich hiervon vergessen habe :( deine Rezi macht mir zwar richtig Lust auf die Reihe, aber es steht vorher definitiv ein Reread an. Ich habe zu den halben Personen ja nicht mal mehr ein Bild vor Augen *seufz*

    Übrigens habe ich mir die restlichen Bände auch deshalb alle geholt, weil ich befürchtet hatte, man würde sie sonst nur noch sehr teuer bekommen ;) ich glaube, das war kurz nachdem die Autorin gestorben war - da gab es ja einen rechten Rummel um die Reihe.

    Liebe Grüße, Melli

    PS: im Fazit gibts gleich zweimal 'vor allem in' - ist aber nur ein kleiner Schönheitsfehler ;)

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    1. Gerade so wie Band drei aufhört hast du wahrscheinlich Recht und ein Re-Read macht da echt Sinn. Von eins auf zwei bzw. zwei auf drei ging es glaube ich noch ganz gut, aber im dritten Band gibt es einige Begegnungen, die bestimmt noch eine große Rolle spielen werden. Ich sage nur Jazs Minitrip to hell... Aber ich will dich ja nicht zu neugierig machen *hrhrhr*

      An mir ist der Tod der Autorin völlig vorbeigegangen und ich habe das nur durch Zufall auf Goodreads erfahren. Aber inzwischen glaube ich auch fast, dass man die Bücher noch eine Weile zu erschwinglichen Preisen bekommen wird ;) Trotzdem, man weiß ja nie und einen Kaufgrund brauch man immer *pfeif*

      Liebe Grüße!

      PS: Danke dir! Duden-online ist ja oft dermaßen pingelig, aber so etwas erkennt er nicht...

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