Freund..?
Feind!
Verstand?
♠Original: A Feast For Crows 2/2♠Verlag: Blanvalet (2012)
♠Seiten: 608
1st: >> Als die aufgehende Sonne durch die Fenster hereinschien, setzte sich Alayne im Bett auf und räkelte sich. <<
Der endgültige Sieg der Lennisters ist in greifbare Nähe gerückt und Westeros scheint ganz allmählich zur Ruhe zu kommen. Doch die Königin Regentin Cersei, nach dem Tod ihres Erstgeborenen in panischer Angst um den Kindskönig Tommen, traut dem Frieden nicht. Überall sieht sie Feinde- allen voran Tommens Braut Margery Tyrell und ihre Familie. Sie muss ihre Regentschaft verhindern, koste es, was es wolle! Doch während Cersei ihre Intrigen spinnt, verliert sie zunehmend die Fähigkeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. So kommt es, dass sich plötzlich all ihre Ränke gegen sie selbst zu richten drohen und das ausgerechnet, als im Süden die Eisenmänner überraschend zu einem vernichtenden Schlag gegen das Königreich ausholen...
Angeschwemmt... wurde das Buch als klarer "Muss ich unbedingt haben"-Wunschbrunnen-Überschwimmer. Ich meine, George R.R. Martin! Wer kann hier schon die ersten sieben Bände lesen und dann nicht auf den Geburtstags-Wunschzettel wieder und wieder (und wieder und wieder) "Die dunkle Königin" schreiben?! Und mein Freund wusste es besser, als dass er mir stattdessen Schmuck oder ähnlich im Vergleich Uninteressantes geschenkt hätte.
Abgetaucht... bin ich wie immer mit Anlauf und Erfolg. Eigentlich würde ich deshalb auch gar nicht mehr viel zum Stil des Autors schreiben. Denn nach sieben diesbezüglich absolut begeisterten Rezensionen meinerseits dürfte sich auch der Letzte gemerkt haben, dass der Autor schreiben kann. Und das richtig, richtig gut! Warum ich es dennoch tue? Weil der Stil dieses Mal für mich - leider - das Highlight des Buches war. Habt ihr Herr der Ringe gesehen? Hattet ihr dabei dieses gewisse Gänsehautkribbeln, ja? Dann wisst ihr, was George R.R. Martin allein mit Buchstaben erzeugen kann. Ein Wort: E-P-I-S-C-H. Dahin gehend steht der achte Band seinen Vorgängern in nichts nach und auch in "Die dunkle Königin" war das Lesen ein einziger Genuss und eine geniale Kombination aus fesselnder Erzählung, bildhaften Beschreibungen und genialen Dialogen mit Witz, doppeltem Boden und jeder Menge Falltüren. Dieser Autor hat es zur Perfektion gebracht, seinen Leser in ein Netz aus Andeutungen, Möglichkeiten und Hoffnungen zu spinnen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Um nichts in der Welt solltet man das als Fan von High-Fantasy verpasst habe!
Badegäste... werden allerdings nicht nur mich ins kalte Wasser geworfen haben. Denn auch einem Meister Martin scheinen gefühlte 100 Charaktere zu viel für ein Buch gewesen zu sein und er vertröstete mich für alle(!!) meine Lieblinge auf Band neun und zehn. Meine mangelnde Begeisterung für die Entwicklungen hier dürft ihr mir also nicht übel nehmen. Einige der Hauptcharaktere interessieren mich einfach nicht so sehr, andere hatten zu wenig Spielraum und spannende Figuren wie Samwell oder Cersei widerum machen Entwicklungen durch, die mir nicht gefallen haben. Es passte einfach vieles nicht zu dem Bild, das ich mir gemacht hatte und das nicht nur, weil der Autor wie gewohnt mit einigen Überraschungen aufwartet. Ich kann das nicht richtig in Worte fassen, aber hier wurden Prinzipien und Grundeinstellungen auf eine Art über Bord geworfen, die für mich nicht stimmig war. Zugegeben, das ist Kritik auf extrem hohem Niveau, denn die Charaktere sind nach wie vor vielschichtig, tiefgründig und alles Andere, als schwarz und weiß. Aber so lieb, wie ich sie inzwischen alle gewonnen habe, will ich eben das Beste für sie. Ich wurde dabei das Gefühl nicht los, dass hier für einen George R.R. Martin noch mehr möglich gewesen wäre, wenn er sich nicht zwischen so vielen Figuren ein bisschen verloren hätte.
Schwimmzüge... haben das nur noch verstärkt. Denn selbst die Hälfte der Charaktere ist immer noch eine Unmenge, wenn man nahezu jedem davon eine große Rolle und einen eigenständigen Handlungsstrang zugedacht hat. Letztere driften immer weiter auseinander und das ist mein großer Kritikpunkt an "Die dunkle Königin". Für meinen Geschmack gelingt dem Autor nicht mehr, all diese Fäden zu einer Geschichte zu verweben. Es gibt so viele Andeutungen, von denen ich wusste, dass sie noch bedeutsam sein würden, dass sie irgendwie zusammenhängen. Aber wenn man erst nach 300 Seiten zu einer Person zurückkehrt, dann fällt es schwer, das große Ganze zu erahnen. Außerdem werde ich langsam aber sicher das Gefühl nicht mehr los, dass der Autor manche Charaktere lieber sterben lässt, als ihre Geschichte zu Ende zu erzählen. Ein paar Tote, weil passend zur Handlung, okay. Aber hier passiert eigentlich nichts und für den dümpelnden Plot hat der Sensenmann zu oft geklingelt. So, genug gemeckert. Denn natürlich gab es auch im achten Band vieles, was mir gefallen hat. Es macht imer noch jede Menge Spaß, die Charaktere zu begleiten und ich würde inzwischen wohl fast alles schlucken, nur um zu erfahren, wie es weitergeht. Aber Begeisterung ist anders und ich hoffe sehr, dass der Autor wieder zu alter Form zurückfinden wird.
Abgetaucht... bin ich wie immer mit Anlauf und Erfolg. Eigentlich würde ich deshalb auch gar nicht mehr viel zum Stil des Autors schreiben. Denn nach sieben diesbezüglich absolut begeisterten Rezensionen meinerseits dürfte sich auch der Letzte gemerkt haben, dass der Autor schreiben kann. Und das richtig, richtig gut! Warum ich es dennoch tue? Weil der Stil dieses Mal für mich - leider - das Highlight des Buches war. Habt ihr Herr der Ringe gesehen? Hattet ihr dabei dieses gewisse Gänsehautkribbeln, ja? Dann wisst ihr, was George R.R. Martin allein mit Buchstaben erzeugen kann. Ein Wort: E-P-I-S-C-H. Dahin gehend steht der achte Band seinen Vorgängern in nichts nach und auch in "Die dunkle Königin" war das Lesen ein einziger Genuss und eine geniale Kombination aus fesselnder Erzählung, bildhaften Beschreibungen und genialen Dialogen mit Witz, doppeltem Boden und jeder Menge Falltüren. Dieser Autor hat es zur Perfektion gebracht, seinen Leser in ein Netz aus Andeutungen, Möglichkeiten und Hoffnungen zu spinnen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Um nichts in der Welt solltet man das als Fan von High-Fantasy verpasst habe!
Badegäste... werden allerdings nicht nur mich ins kalte Wasser geworfen haben. Denn auch einem Meister Martin scheinen gefühlte 100 Charaktere zu viel für ein Buch gewesen zu sein und er vertröstete mich für alle(!!) meine Lieblinge auf Band neun und zehn. Meine mangelnde Begeisterung für die Entwicklungen hier dürft ihr mir also nicht übel nehmen. Einige der Hauptcharaktere interessieren mich einfach nicht so sehr, andere hatten zu wenig Spielraum und spannende Figuren wie Samwell oder Cersei widerum machen Entwicklungen durch, die mir nicht gefallen haben. Es passte einfach vieles nicht zu dem Bild, das ich mir gemacht hatte und das nicht nur, weil der Autor wie gewohnt mit einigen Überraschungen aufwartet. Ich kann das nicht richtig in Worte fassen, aber hier wurden Prinzipien und Grundeinstellungen auf eine Art über Bord geworfen, die für mich nicht stimmig war. Zugegeben, das ist Kritik auf extrem hohem Niveau, denn die Charaktere sind nach wie vor vielschichtig, tiefgründig und alles Andere, als schwarz und weiß. Aber so lieb, wie ich sie inzwischen alle gewonnen habe, will ich eben das Beste für sie. Ich wurde dabei das Gefühl nicht los, dass hier für einen George R.R. Martin noch mehr möglich gewesen wäre, wenn er sich nicht zwischen so vielen Figuren ein bisschen verloren hätte.
Schwimmzüge... haben das nur noch verstärkt. Denn selbst die Hälfte der Charaktere ist immer noch eine Unmenge, wenn man nahezu jedem davon eine große Rolle und einen eigenständigen Handlungsstrang zugedacht hat. Letztere driften immer weiter auseinander und das ist mein großer Kritikpunkt an "Die dunkle Königin". Für meinen Geschmack gelingt dem Autor nicht mehr, all diese Fäden zu einer Geschichte zu verweben. Es gibt so viele Andeutungen, von denen ich wusste, dass sie noch bedeutsam sein würden, dass sie irgendwie zusammenhängen. Aber wenn man erst nach 300 Seiten zu einer Person zurückkehrt, dann fällt es schwer, das große Ganze zu erahnen. Außerdem werde ich langsam aber sicher das Gefühl nicht mehr los, dass der Autor manche Charaktere lieber sterben lässt, als ihre Geschichte zu Ende zu erzählen. Ein paar Tote, weil passend zur Handlung, okay. Aber hier passiert eigentlich nichts und für den dümpelnden Plot hat der Sensenmann zu oft geklingelt. So, genug gemeckert. Denn natürlich gab es auch im achten Band vieles, was mir gefallen hat. Es macht imer noch jede Menge Spaß, die Charaktere zu begleiten und ich würde inzwischen wohl fast alles schlucken, nur um zu erfahren, wie es weitergeht. Aber Begeisterung ist anders und ich hoffe sehr, dass der Autor wieder zu alter Form zurückfinden wird.
Eine gefühlte Überbrückung - nicht mehr und nicht weniger - bei der ich meine Lieblinge schmerzlich vermisst habe. Genial geschrieben, aber es fehlte an Tiefgang und an Tyrion.
Awwwr! Ohne die Rezension zu genau zu lesen (habe Angst vor Spoilern) hast du mich jetzt schon wieder sehr neugierig auf die Reihe gemacht. Ich glaube nach "Sanctum" schnappe ich mir "A Feast for Crows"! Damit würd ich dann gleich noch ein weiteres Buch von einer Challenge abbauen, die mit Jahresende aufhört.
AntwortenLöschenDem SuB den Kampf :D
Die Spoilergefahr ist bei dieser Reihe wirklich extrem hoch. Ich traue mich schon gar nicht mehr, irgendwelche Klapptexte zu lesen. Habe diesen Fehler bei Band zwei gemacht, bevor ich Band eins gelesen hatte und naja, das nimmt einem dann doch einiges an Spannung was Eddard angeht ^^"
LöschenWünsche dir aber ganz viel Spaß mit dem Buch und bin sehr auf deine Meinung gespannt. Für mich war es bisher das schwächste, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Das ist die richtige Einstellung :D